Bischofswort zum Krieg in Israel

Bischof Fürst ruft zum Gebet auf

Mit Bestürzung und großer Trauer blicken wir auf die vielen Toten und Verwundeten im Heiligen Land. Wir verurteilen den barbarischen Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel. Wir sind in Sorge um die Menschen, die als Geiseln entführt wurden. Als Kirche gilt unsere Solidarität dem jüdischen Volk und wir bekennen, dass Israel das Recht auf einen eigenen Staat hat. Es ist zu befürchten, dass eine zu erwartende lang anhaltende und weiter eskalierende militärische Auseinandersetzung viele weitere Menschenleben fordern wird. Deswegen rufe ich alle Gemeinden in unserer Diözese zum Gebet für die Menschen in Israel auf – und in ganz besonderer Weise auch für die Befreiung der Geiseln aus den Händen der Hamas. Bereits gestern habe ich im Gottesdienst zur Eröffnung des Monats der Weltmission in Wangen zusammen mit Erzbischof Hanna Rahmé aus dem Libanon für den Frieden in der gesamten Region gebetet. Als Kirche treten wir dafür ein, dass jeder Mensch in Sicherheit leben kann und nicht um sein Leben fürchten muss. Die Einhaltung von Menschen – und Völkerrecht schafft diese Sicherheit. Darauf haben sich die Vereinten Nationen in ihrer Charta verständigt. In der Präambel versichern sich die Vereinten Nationen: Menschen vor der Geißel des Krieges zu bewahren, die mehrfach unsagbares Leid über die Menschheit gebracht hat und den Glauben an die Grundrechte des Menschen, an Würde und Wert der menschlichen Persönlichkeit immer wieder bekräftigen. (Vgl. UN-Charta, Präambel)

Immer wieder wurde in den letzten Jahren von Papst Franziskus und zahlreichen kirchlichen und politischen Vertretern und Vertreterinnen darauf hingewiesen, dass dies auch für die Menschen in Israel, unsere jüdischen Glaubensgeschwister, aber auch für die friedliche Zivilbevölkerung in den palästinensischen Gebieten gilt. Es ist an der Zeit, dass sich die Weltgemeinschaft und auch die Bundesregierung stärker um eine Beilegung dieses Konflikts bemühen und die Zwei-Staaten-Lösung voranbringen. Wir sind besorgt, dass dieser Krieg weitere Kreise zieht und auch in unserer Gesellschaft Menschen mit Verbindungen zu jüdischen Israelis und Menschen mit Verbindungen zu Palästinensern entzweit. Dieser Krieg darf nicht für neuen Antisemitismus instrumentalisiert werden. Pro-Hamas-Freudenfeiern wie in Berlin Neukölln sind auf unseren Straßen inakzeptabel. Teilen wir den Schmerz der Menschen aus dem Heiligen Land in unseren Gebeten und bitten wir für ein Ende der Gewalt und einen gerechten Frieden!

 

FÜR FRIEDEN UND GEGEN HASS

Diözesanrat lädt ein zum Gebet

In Verbundenheit mit vielen flehen wir zu dir, Gott:
Damit Frieden und Versöhnung sich ausbreiten.
Damit Menschen in Hoffnung und Sicherheit leben können.
Ohne Angst vor Bomben, Granaten und Gewalt.
Gib denen Weisheit, die um Frieden verhandeln.
Sei bei den Menschen in Israel, im nahen Osten, in der Ukraine und in allen Kriegsgebieten.
Sei bei allen, die Angst haben und um ihr Leben fürchten.
Schenke Frieden Gott der ganzen Welt.