Nachruf auf Bernd Exner

Zur URNENBEISETZUNG VON BERND EXNER am 11.12.2018, von Barbara Bartholomäi

Liebe Trauergemeinde, ich spreche für den Kirchengemeinderat.


Mit dem Tod eines Menschen verliert man vieles, aber nicht die gemeinsam verbrachte Zeit.

Denn die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können.

Viele, viele Jahre lang (nämlich seit 1980) - mit einer Unterbrechung von 2001 - 2010 - war  Bernd Exner eines der Gesichter des Kirchengemeinderats.
Hätten wir nicht dieses neue Gemeindezentrum gebaut, hätte er sich vermutlich 2015 nicht mehr zur Wahl aufstellen lassen. Denn er fühlte sich verpflichtet, uns beim Bau (des neuen Gemeindezentrums) mit seinem Fachwissen und seinem speziellen Know-how beizustehen. Das hatte er zugesagt und das hat er eingelöst. Erst im März dieses Jahres ist er aus dem KGR ausgeschieden und wir haben ihn ungern ziehen lassen.

Sein Lebensmotto als Handwerker war "Immer im Einsatz". Da war er bei uns genau richtig. Es gab überall etwas zu tun und so musste er uns immer wieder mit Rat, sehr oft auch mit Tat zur Seite stehen.

Er selbst hatte als selbständiger Handwerker einige schlechte Erfahrungen verdauen und überstehen müssen. Vielleicht hat er deshalb selbst überall geholfen, wo er die Gelegenheit dazu hatte: Sei es der Nachbarin, die eine starke Hand benötigte, dem jungen Bauherrn, der allein nicht weiter kam und eben auch uns im KGR.

Der Preis seiner Hilfsbereitschaft war, dass man immer wieder auf ihn warten musste. Ich glaube, mitunter hat er seine Hilfe einfach  an zu vielen Stellen zugesagt.
Deshalb ließ er uns im Interview für "St. Clemens aktuell" auf die Frage, was er immer schon mal machen wollte,  wissen:  "Ich würde mich gerne  wieder einmal langweilen".

Zum Langweilen ist  es meines Wissens nicht mehr gekommen.

Wir sind  als Trauergemeinde hier, um Abschied zu nehmen.
Das Wort trauern kommt von einem alten Wort für fallen. Trauer lässt niedersinken, kraftlos werden. Trauer zieht nach unten.

Das Wort Trost dagegen kommt von Treue, von Festigkeit. Trost gibt Halt, mitten in der Trauer, mitten in der Kraftlosigkeit.
Trost stellt einen wieder auf festen Grund

Trost kann man finden im Tun der Dinge, die der Verstorbene gerne getan hat und Trost finden wir vor allem im MITEINANDER AN IHN DENKEN und uns die vielen Geschichten erzählen, die wir mit ihm erlebt haben.

Ich glaube, Bernd würde wollen, dass wir uns gegenseitig stützen und Trost spenden, so dass wir von einer Trauergemeinde zur Trostgemeinde werden.

Denn immer verbreitete er die Zuversicht, dass wir, wenn wir zusammen halten, die an uns gestellten Aufgaben gemeinsam gut bewältigen würden.

Er wird uns Vorbild bleiben in tätiger Hilfsbereitschaft, mit seiner Zuversicht, seinem positiven Wesen.

Bernd Exner hat die Arbeit als Kirchengemeinderat sehr ernst genommen und dafür sehr viel Zeit investiert, denn im gleichen Interview für unsere Kirchenzeitung  antwortete auf die Frage, was er in der Freizeit mache "Meine Freizeit ist der KGR und wenn noch etwas Zeit bleibt, unternehmen wir gerne Reisen."

Er ist jetzt ALLEIN  auf seine letzte und wichtigste Reise aufgebrochen..

Er ist gegangen, weil er diesem  Ruf folgen musste, dem sich niemand verweigern kann.

ERWARTET WIRD ER VON DEM, DER IHN INS LEBEN RIEF...

 

DANKE FÜR ALLES, BERND